Ein Frosch bereist die Welt...

Seit meinem Geburtsjahr 2009 bin ich ganz schön herumgekommen. Wenn Ihr meine Bilder anseht, dann könnt Ihr Euch davon sicherlich überzeugen.

Und wenn Ihr meint, dass ich in die Jahre gekommen bin, dann täuscht Ihr Euch gewaltig. Ich bin immer noch äußerst reiselustig!

Nehmt mich mit!

Wenn Ihr Eure Urlaubsplanung macht, dann denkt bitte an mich. Und wenn Ihr mich mitnehmen wollt, dann schreibt mir doch einfach eine Email an

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Sonntag, 16. März 2014

Wellnesss in Niederbayern



Mein Wellness-Urlaub in Bodenmais und Erkundung der heimlichen Hauptstadt Niederbayerns


Am Sonntag, 16.03.2014, war es endlich soweit und ich durfte mit den neuen Gasteltern in den Bayerischen Wald fahren, genauer gesagt nach Bodenmais. Ich musste mich nicht einmal angurten – hihi.

Fast überall auf der Welt war ich schon, aber da wo es hinging noch nicht. Ich hab mir sagen lassen, dass der Markt Bodenmais südwestlich des Fußes des Großen Arbers, dem höchsten Berg in Bayern (außerhalb der Alpen) liegt und der Berg 1456 m hoch ist. Das ist sehr viel größer wie ich. Bekannt ist Bodenmais durch den Abbau von Silber und anderen Bodenschätzen geworden und im 15. Jahrhundert sollen sich Glashütten angesiedelt haben, die zum Teil bis heute betrieben werden. Eine davon durfte ich besuchen.


Nach 1 ½ Stunden Fahrt sind wir dann endlich angekommen - im Hotel und da musste ich auch gleich ein paar Fotos machen. Bin ich nicht schön? Wie das Gelb und Grün passend auf mich abgestimmt ist. Da haben die Wirtsleute aber vollen Geschmack bewiesen. 


Ich war nicht alleine unterwegs, Gast-Mama und –Papa haben mir zwei Spielkameraden mitgenommen. Darf ich vorstellen: Earl Edward, die Bulldogge und Froschi. Wir haben es uns gleich mal auf der Couch bequem gemacht, wie es sich für Kuscheltiere gehört. 

Das Hotel ist im "Michelin 2014" und nicht nur da: 2012 war es im "Feinschmecker" verzeichnet und 2013 konnte man es im "Relax Guide"  mit einer Lilie finden. Das ist ganz schön toll für am Ende der Welt.
Rund ums Hotel sieht man nur Wald und Wiesen und Blumen. Voll schön, schaut mal, da kann man sich getrost hinfläzen und die Natur genießen.
 

Nach der ersten Erkundung der edlen Ferienresidenz musste ich Sport machen. Naja, ich habs probiert. Meine Gasteltern waren der Meinung, dass man sich das 5-gängige Candle-Light-Dinner schon verdienen sollte, sonst nimmt man zu. Stofftiere können doch nicht zunehmen. Okay, man muss nicht immer alles verstehen, was die Menschen so sagen. Spaß hatte ich zumindest, wie man sehen kann. 
 
 
Der Fitness-Raum war schon sehr groß und Geräte gab‘s da, echte Folterinstrumente. Herrchen und Frauchen sind ganz schön ins Schwitzen gekommen. Für mich armen, kleinen Frosch war das zu anstrengend. Ich hab mich lieber an den Brunnen gesetzt, da gehören Frösche ja für Gewöhnlich hin und ihnen beim Sporteln zugesehen.



Abends putzte ich mich richtig fein raus, sogar eine Fliege hab ich mir umgebunden, damit ich als vornehmer Frosch angemessen für so ein tolles Essen bekleidet bin. Himmel-Herrgott, war das immer lecker.







Und weil ich gar so brav war durfte ich noch mit an die Bar und was trinken. Das offene Kaminfeuer hat mich wirklich fasziniert. Schade, dass kein Frosch-Mädchen in der Nähe war, der hätte ich gerne was ausgegeben. Der Bedienung hab ich auf jeden Fall gefallen, auch kein Wunder bei meinem Charme und meinem Aussehen, könnte ja ein verzauberter König sein ...


Am nächsten Tag gings zu Fuß, ich natürlich in der Handtasche, so ca. 3 km in den Marktkern von Bodenmais. Hier gab’s ganz viele Outlet-Geschäfte, die meiner Gast-Mama besonders gut gefallen haben – Mädchen halt. Ich bin mit in so ein Glasgeschäft und traf auf ein paar Artgenossen:


Als wir in unserem „Schloss“ zurück waren durfte ich das erste Mal in meinem Froschleben in den Wellness-Bereich. Ich kann Euch sagen, das wäre nix gewesen wenn ich das alles hätte alleine laufen müssen. Riesig war das und man brauchte sogar eine eigene Beschilderung damit man wusste wohin man gehen muss.


Alle viere von sich strecken und nix tun, unglaublich schön!!! Das heißt wohl Wellnessen bei den Menschen. Mir ging‘s richtig gut – sieht man doch ???!!!


Ganze fünf Tage gab‘s schlafen, futtern, rumliegen, lesen, sporteln und vor allem PARTY. Erholungsurlaub pur. Gut, dass ich soooooooooooooo jung bin und noch alles gut verkrafte. Ich fühlte mich wie ein Froschkönig. Und hab echte Kumpels gefunden. Nur die Mädchen fehlten...


Mein nächster Ausflug stand an. Jetzt ging es Richtung der heimlichen Hauptstadt Niederbayerns – nach Straubing. Zuvor zeigten mir die Gasteltern woher die Bayerischen Rauten stammen. Nämlich von den Grafen von Bogen. Vom Bogenberg (dem heiligen Berg der Niederbayern) hat man einen tierisch guten Blick auf die Donau und Richtung Straubing. Der Bogenberg ist im Übrigen auch ein Wallfahrtsort, mit genauerem verschone ich Euch, da geht’s um 50-Kilo schwere Kerzen, die den Berg stehend rauf getragen werden müssen. Wenn die Kerze umfällt, gibt’s ein Unheil oder Krieg (bei den beiden Weltkriegen war es so – leider).


Nach dem kleinen, aussichtsreichen Zwischenstopp ging’s nach Straubing, der größten Stadt im Gäuboden. Seit nachweislich 5600 v. Christus wohnen hier Leute.



Zunächst mussten wir über eine Donaubrücke und haben gleich mal einen Blick auf die nordöstliche Schlossmauer geworfen. Das Burgschloss entstand ab 1356 als niederbayerische Residenz des Herzogtums Straubing-Holland. Es war Jahrhunderte lang Sitz wichtiger herzoglicher und kurfürstlicher Behörden, zugleich Verteidigungsbastion und Teil der Stadtbefestigung. Ganz schön viel Geschichte und Geschichten, die mich hier erwarten. Voll spannend und was meine Gast-Mama so alles weiß. Gut, sie wurde hier geboren – dann ist alles klar!


Die Entstehung des Stadtturms ist auf 1316 datiert. Er ist 68 Meter hoch und als Wach- und Feuerturm gebaut. Er gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Straubing:
Um 1395 fing man mit dem Bau der Basilika St. Jakob an. Sie ist eine gotische Hallenkirche. Das dreischiffige Langhaus ist von 20 Seitenkapellen umgeben und wurde um 1512 vollendet. Besonders auffällig ist der erst Ende des 16. Jahrhunderts fertiggestellte Turm mit seiner schlanken und spitzen Zwiebelhaube. Mit 90 Metern Höhe ist er der höchste Kirchturm im Gäuboden und ein weiteres Wahrzeichen Straubings. Hoppala, jetzt hab ich grad erfahren, dass der Turm sogar der zweithöchste in Deutschland ist, nur das Ulmer Münster ist höher. Sapparalot!

Übrigens: Gäuboden nennt man die fruchtbare Ebene entlang des Donautals zwischen Wörth an der Donau und Künzing auf einer Breite von ca. 15 km – genau kann man das aber nicht festlegen. Es ist das größte Lössgebiet Südbayerns. Jedes Jahr wird ein großes Erntedank-Fest im August gefeiert – in der Kornkammer Bayerns, ähnlich dem Oktoberfest, nur viel kleiner, gemütlicher und billiger. Das Gäuboden-Volksfest wär‘ bestimmt auch einen Ausflug wert….
Weitreichende Bekanntheit erlangte die unstandesgemäße Liebesgeschichte zwischen dem wittelsbachischen Erben Herzog Albrecht III. und der Baderstochter Agnes Bernauer, die 1435 in der Donau bei Straubing auf Befehl von Herzog Ernst (ihrem Schwiegervater) ertränkt wurde. Grund: angebliche Hexerei.
Ihr zu Ehren finden alle 4 Jahre die Agnes-Bernauer-Festspiele statt und die wohl bekannteste Konditorei Straubings – das Cafe Krönner - erschuf eine ganz besondere Schichttorte aus mit Mocca-Buttercreme gefüllten Mandel-Nuss-Baiser-Böden. Frosch, war die lecker!
Seit 1749 gibt’s das Kaffeehaus schon!
Was ich alles gelernt hab, unfassbar. Ich könnt echt Geschichtslehrer werden….
So, des war‘s mit meinem Niederbayern-Trip. Ordnungsgemäß wurde ich meinem neuen Gast-Herrchen überreicht, der nimmt mich mit auf den Salzburg-Ring und damit ich mich gut darauf einstimmen kann, haben mich meine „Niederbayern-Eltern“ in einem Morgan Roadster, der „Gendolyn“, zum Übergabeort gefahren. Hui, da ist mir der Wind um die Ohren gepfiffen:

Pfiat Eich
Euer Paul